Kommt bald die nächste Strom-Abgabe?

EEG Umlage - StrompreisWenn es um Ökostrom von Photovoltaik bis Windenergie geht, spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Verbraucher wünschen sich, dass neue Ansätze endlich wieder zu sinkenden Strompreisen führen. Umweltschützer setzen sich für ein stärkeres Engagement in Wirtschaft und Politik ein, um endlich die Umweltbelastung zu senken. Würde die Politik der Forderung des Präsidenten des Zentralverbands des Deutschen Handels folgen, wäre eher mit einem erneuten Anstieg der Gesamtkosten zu rechnen. Hans-Peter Wollseifer macht sich aktuell für eine Art Modernisierungsabgabe stark. Noch eine Zulage? Verbraucherschützer raufen sich schon jetzt die Haare.

ZDH-Präsident: Netzentgelte müssen gegenfinanziert werden

Selbst für den Fall, dass die Umlage im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes infolge der Klage der Europäischen Kommission in naher Zukunft vor dem Aus stehen sollte, wäre eine neue Abgabe aus Sicht der Bürger letztlich ein Wechsel nach dem Motto „vom Regen in die Traufe“. Der ZDH-Präsident jedoch hat eine klare Vorstellung davon, weshalb die Abgabe sinnvoll ist. Die Einnahmen sollen nach seiner Auffassung für die erforderlichen Modernisierungen des deutschen Stromnetzes und dessen Ausbau genutzt werden. Für Wollseifer ein unverzichtbarer Schritt, um den Anforderungen der Energiewende gerecht zu werden. Zahlen sollen ausnahmslos alle Stromverbraucher, die ans deutsche Netz angeschlossen sind, heißt es in einem aktuellen Interview des ZDH-Chefs Wollseifer mit der FAZ. Entwarnung im Kleinen für Ottonormalverbraucher: Es sollen keineswegs alle die gleiche Summe zahlen. Wollseifer spricht von einem Staffelmodell, bei dem Großkunden mehr als kleine Haushalte zahlen.

Stichwort: Netzentgelte

Auch die Tatsache, dass bereits andere Umlagen auf den Strompreis in Deutschland gezahlt werden, kann den Präsidenten nicht von seiner Position abbringen. Diese „Bereitstellungsgebühr“ müsse so oder so kommen, um die Finanzierung für den Netzausbau zu sichern. Zudem solle so bei den Netzentgelten eine gleichmäßigere Verteilung der finanziellen Belastungen geschaffen werden. Zumal die Netznutzungsentgelte zu intransparent seien.

Ökostrom muss nicht übermäßig teuer sein

Da Verbraucher ohnehin im Prinzip zusehen und abwarten müssen, wie sich der Markt und die Abgaben-Situation in Deutschland verändern wird, können aufmerksame Stromkunden nur die Chancen nutzen, die Stromversorger bieten. Der Anbieter NaturEnergie+ kann hier als Paradebeispiel genannt werden, dass die Erhöhung der EEG-Umlage nicht automatisch und zwangsläufig zu einer Kostenexplosion führen muss. Nachhaltigkeit, ökologisches Bewusstsein und Transparenz bilden hier die Basis für Ökostromtarife, bei denen zu 100 Prozent auf Wasserkraft gesetzt wird.

Nachweise über Herkunft des Stroms sind wichtig

Für Qualität und Kundennähe sprechen die Zertifizierungen. Auf diese Aspekte sollten Stromkunden grundsätzlich achten, um sicherzustellen, dass Stromerzeuger und -anbieter nicht nur mit großen Versprechungen arbeiten, sondern Zusagen auch einhalten. Oder anders formuliert: Wo Ökostrom draufsteht, sollte tatsächlich Ökostrom drin sein. Auch und gerade in Fällen, in denen Branchenvertreter besonders günstige Preisen versprechen und garantieren, dass kein konventioneller Strom bereitgestellt wird. So sollte erkennbar sein, woher der gelieferte Strom stammt.

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