Macht die Anschaffung einer neuen Heizung trotz der hohen Kosten Sinn? Diese Frage stellen sich jedes Jahr im Herbst und Winter viele Deutsche – insbesondere dann, wenn die eigene Heizung bereits mehrere Jahrzehnte auf dem Buckel hat. Doch lohnt sich eine solche Investition wirklich und in welchem Fall ist man sogar gesetzlich zur Anschaffung einer neuen Heizung verpflichtet? Wir verraten Ihnen, worauf Sie achten sollten.
Wann ist es an der Zeit, die Heizung zu ersetzen?
Grundsätzlich ist der Tenor, dass eine Heizungsanlage dann ersetzt werden sollte, wenn sie älter als 15 Jahre ist. Meist ist dies der Zeitpunkt, an dem die ersten Reparaturen anstehen. Ab diesem Punkt rechnet sich in der Regel auch die Installation einer neuen Heizung mittelfristig. So mancher Hausbesitzer mag vor den Kosten einer Neuanschaffung mit dem Verweis darauf, dass die alte Heizung ja noch ihren Dienst verrichtet, zunächst zurückschrecken. Allerdings bleibt durch die gesparten Reparaturkosten und die deutlich geringeren Energiekosten der neuen Anlage nach wenigen Jahren mehr im eigenen Geldbeutel übrig, als mit einer ineffizienten und gleichzeitig reparaturanfälligen alten Heizung. Besonders veraltete Heizungspumpen sind oft wahre Stromfresser, die vermeidbare Mehrkosten verursachen.
Die Bundesregierung nimmt einigen Hausbesitzern die Entscheidung seit kurzem allerdings ab. So schreibt die Energiesparordnung seit dem Jahr 2014 vor, dass alle Öl- und Gasheizkessel, die älter als 30 Jahre sind, ausgetauscht werden müssen. Damit reagiert die Politik auf die Tatsache, dass über 60 % der Heizungsanlagen in deutschen Häusern veraltet sind. Um in diesem Fall nicht mehr Geld als nötig für die neue Heizung zu bezahlen, sollten einige Dinge beachtet werden.
Viele Möglichkeiten zum Geld sparen
Hat man sich dazu entschlossen (oder ist dazu gezwungen), eine neue Heizungsanlage anzuschaffen, sollte man sich zuerst informieren, unter welchen Bedingungen staatliche Subventionen in Anspruch genommen werden können. Mittlerweile hat die Bundesregierung die Thematik der sogenannten Wärmewende fest in ihre Energiepolitik integriert, wobei insbesondere die Förderung von solarthermischen Anlagen seit Anfang 2015 eine hohe Priorität hat. Aus der unten aufgeführten Abbildung ist beispielsweise zu entnehmen, dass die Anschaffung einer kombinierten Raum- und Warmwasserheizung mit bis zu 140 € pro Quadratmeter gefördert wird. Somit sind die Unterstützungszahlungen für eine neue Heizungsanlage auf solarthermischer Basis im Jahr 2015 im Vergleich zu 2014 um 50 € pro Quadratmeter gestiegen.
Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche weitere Förderungsmöglichkeiten, die vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) finanziell unterstützt werden. Dazu zählen u. a. der regenerative Kombinationsbonus und der Kesseltauschbonus. Ebenso interessant wie Zuschüsse ist für Sparfüchse der Zeitpunkt für den Einbau der neuen Heizung. Haben Heizungsmonteure im Herbst und Winter Hochsaison und oft wochenlange Wartezeiten, bekommt man im Frühling und Sommer in kurzer Zeit seine neue Heizung und dazu oft zusätzlich noch Rabatte bzw. generell gesenkte Preise. Auch sollten stets mehrere Anbieter kontaktiert und von diesen Angebote eingeholt werden, da sich die Preise teils deutlich unterscheiden. In manchen Fällen kann es sich um Unterschiede von mehreren Tausend Euro handeln. Vergleichen lohnt sich also, zumal sich jeder Besitzer einer älteren Heizung bewusst sein muss, dass eine reparaturfähige Anlage von heute auf morgen ihren Geist aufgeben kann. Und wer möchte schon im Winter ohne Heizung oder Warmwasser auskommen?
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