VCI fordert mehr Engagement bei Batteriespeicher-Entwicklungen

Lithium ion batterySo fortschrittlich Deutschland bezüglich der Energiewende bisher auch ausgerichtet war. Es war lange Zeit nicht alles so gut, wie man es sich hätte wünschen können. So stagnierten gerade die Entwicklungen im Bereich der Energiespeicherung. Die Forschung zum Thema Batterien, denen eine sehr wichtige Rolle als Speichermedium zukommen wird, kam nur langsam in Gang. Nun aber scheint es voranzugehen. Diese Hoffnung lassen Stellungnahmen des Batterie-Kompetenznetzwerks KLiB aufkommen. Tatsächlich war diese Entwicklung letzten Endes längst überfällig. Denn im Zusammenhang mit der Energiewende stellen moderne Speichermedien eine wichtige Basis für den gewünschten Umstieg auf Ökostrom dar.

Technischer Rückstand schon bald aufgeholt?

Ohnehin scheint man die Anforderungen der Energiewende aus Sicht mancher Branchenkenner vielfach gerade in der Politik, aber auch in der Wirtschaft unterschätzt zu haben. Nun holt Deutschland in puncto Batterieforschung schrittweise auf. „Made in Germany“ als Gütesiegel für Batteriespeicher? Undenkbar scheint dies inzwischen nicht mehr. Bis es so weit ist, gilt es aber noch einigen Rückschritt auszugleichen, denn zeitweise schien sich die Industrie auf dem guten Ruf Deutschlands als wichtiger internationaler Standort der Elektrochemie auszuruhen. Besonders deutlich fallen aus Expertensicht die Fortschritte bei Lithium-Ionen-Batterien auf. Bei diesen elektrochemischen Speichern können sich deutsche Angebote mittlerweile wieder mit Angeboten aus Asien messen. Gerade von dort war in den vergangenen Jahren massiv Druck auf die Wettbewerber aus Deutschland ausgeübt worden.

Speicherbedarf bei Wind- und Solarstrom stellt Entwickler vor Probleme

Dass es aber nach wie vor Bedarf für Verbesserungen gibt, zeigt die Tatsache, dass nicht einmal die besten und leistungsfähigsten Batterietypen aus technischer Sicht den Kapazitätsanforderungen gewachsen sind. Die in den Bereichen Sonnen- und Windkraft erzeugten Strommengen bei überschaubaren Kosten speichern? Bisher ist dies aufgrund unausgereifter Modelle kaum möglich hierzulande. Dies geht aus einer Erhebung unter dem Titel „Zukunft der Energiespeicher“ hervor, für die der Verband der Chemischen Industrie (VCI) verantwortlich zeichnet. In der Branche sieht man zudem Verbesserungsbedarf beim Methan und Wasserstoff als stoffliche Energiespeicher von morgen. Das Abspeichern der Energie aus erneuerbaren Energien über Zeiträume bis zu Wochen ist schlicht kaum machbar beim jetzigen Stand der Technik. Wenigstens nicht zu finanzierbaren Kosten.

Etliche vielversprechende Technologie-Optionen für die Zukunft

Guter Rat ist bis dato teuer. Denn technologische Ansätze wie die Elektrolyse von Wasser sowie das Konzept der Wasserstoff-Umwandlung in Methan sind zwar bekannt, entwickeln sich aber nicht so rasch wie erwartet weiter. Kurzfristige Lösungsansätze erwarten die Experten des VCI nicht. Beim Verband kritisiert man auch, dass Bund und Länder bisher zu wenig aktiv sind. Denn mancher Politiker fordert zwar einen konsequenten Ausbau des Ökostromsektors, versteht aber nicht, dass die Rahmenbedingungen insgesamt stimmen müssen, damit die Energiewende in Deutschland erfolgreich umgesetzt werden kann. Will man am Ziel eines Anteils der erneuerbaren Energien von mindestens 40 Prozent im Jahr 2020 festhalten, führt kein Weg an effizienteren Energie- bzw. Stromspeichern vorbei.

Bildquelle: Lithium-Ionen-Batterien © Coprid – Fotolia.com

Autor: Matthias Nemack